"Fuck off and die"
Das schönste Fazit der olympischen Spiele in Peking hörte ich gerade auf DeutscheWelle-TV. Die Peking-Korrespondentin des Senders wusste zu berichten, dass zwar viele Wanderarbeiter und Bettler die Stadt verlassen mussten und enteignet wurden, auch sonst sei ja einiges zweifelhaft gewesen; allerdings seien die angereisten Gäste aus aller Welt verzückt gewesen ob der chinesischen Gastfreundschaft.
Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, hörte ich dieses Fazit - lässt man die Bedenken vertriebene Gastarbeiter betreffend einmal außer acht - auch nach der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland, die ja dann auch folgerichtig unter dem Motto "Die Welt zu Gast bei Freunden" stand, sowie nach der Europameisterschaft 2004, den olympischen Spielen 2004, 2000 und 1998 sowie der Expo in Hannover. Spätestens an dieser Stelle muss die Frage erlaubt sein, ob die - sicherlich grundsätzlich lobenswerte - Gastfreundschaft einer ein internationales Großereignis ausrichtenden Gruppe Menschen berichtenswert ist. Und wenn sich so eine Frage schon mal stellt, kann sie auch gleich beantwortet werden: Nein. Ein vor den Augen der Fernsehöffentlichkeit gezogenes Fazit sollte sich im Idealfall durch Originalität auszeichnen, wenn möglich gar überraschen, was mit dem Herausstreichen des freundlichen Empfangs internationaler Gäste durch die einheimische Bevölkerung nun einmal nicht machbar ist.
Zum Thema der Berichterstattung kann sich die Gastfreundschaft somit nur aufschwingen, wenn sie völlig fehlt: "Die internationalen Gäste zeigten sich überrascht von dem Flaschenhagel, der sie am Flughafen empfing" oder auch "Überraschenderweise wechselten die Chinesen kein einziges Wort mit den Olympiabesuchern", so könnten Sätze eines Fazits lauten, in denen die Gastfreundschaft erwähnenswert wäre. Die Ausnahme, die hier die Regel bestätig, ist wohl Ostdeutschland.
Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, hörte ich dieses Fazit - lässt man die Bedenken vertriebene Gastarbeiter betreffend einmal außer acht - auch nach der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland, die ja dann auch folgerichtig unter dem Motto "Die Welt zu Gast bei Freunden" stand, sowie nach der Europameisterschaft 2004, den olympischen Spielen 2004, 2000 und 1998 sowie der Expo in Hannover. Spätestens an dieser Stelle muss die Frage erlaubt sein, ob die - sicherlich grundsätzlich lobenswerte - Gastfreundschaft einer ein internationales Großereignis ausrichtenden Gruppe Menschen berichtenswert ist. Und wenn sich so eine Frage schon mal stellt, kann sie auch gleich beantwortet werden: Nein. Ein vor den Augen der Fernsehöffentlichkeit gezogenes Fazit sollte sich im Idealfall durch Originalität auszeichnen, wenn möglich gar überraschen, was mit dem Herausstreichen des freundlichen Empfangs internationaler Gäste durch die einheimische Bevölkerung nun einmal nicht machbar ist.
Zum Thema der Berichterstattung kann sich die Gastfreundschaft somit nur aufschwingen, wenn sie völlig fehlt: "Die internationalen Gäste zeigten sich überrascht von dem Flaschenhagel, der sie am Flughafen empfing" oder auch "Überraschenderweise wechselten die Chinesen kein einziges Wort mit den Olympiabesuchern", so könnten Sätze eines Fazits lauten, in denen die Gastfreundschaft erwähnenswert wäre. Die Ausnahme, die hier die Regel bestätig, ist wohl Ostdeutschland.
Nils-Holgerson - 25. Aug, 13:10