Samstag, 19. Januar 2008

Don't trust in german media

Irgenwann ist auch mein Fass der unerträglichen journalistischen Schlamperei voll und was da jetzt schon wieder bei den ARD-News zu lesen ist, bring es zum Überlaufen. Immer wieder blamieren sich hiesige Journalisten bei dem Versuch den bisherigen Verlauf der amerikanischen Präsidentschaftskandidatenwahl zusammenzufassen um dann auf irgendwelche Prognosen der anstehenden Wahlen zu verweisen. Ärgerlich vor allem, wenn diese mit den zuvor formulierten Unwahrheiten begründet werden. Inklusive völlig überzogener Vorentscheidungsstimmung, egal wie unbedeutend die bevorstehende Wahl auch sein mag.
Es sind zwar keine wirklich gravierenden Fehler aber es zeigt einfach grobe inhaltliche Unzulänglichkeiten der Schreiber. So ist im oben verlinkten Artikel zu lesen: "Hier, im glitzernden Spielereldorado der Nevada-Wüste muss er punkten. Sonst geht für den Senkrechtstarter der Demokraten bald nichts mehr." Die Begründung dafür folgt dann auch gleich. Clinton hat schließlich "die letzte Vorwahl in Michigan klar für sich entschieden". Dumm nur, dass Clinton als Einzige der Demokraten in Michigan angetreten war und die Demokraten dem Staat die Delegierten entzogen da dieser sich unerlaubt einen zu frühen Wahltermin zulegte - die Wahl also nicht den geringsten Einfluss auf die Aussichten den Kandidaten hat.

[Nachtrag]
Auch dem Handelsblatt unterlaufen ständig solche Fehler. Ein Beispiel dafür, der am 16. Januar verfasste Artikel "Michigan stürzt Republikaner ins Chaos". Wobei der Titel dabei noch gar nicht so grundsätzlich falsch ist. Im Gegenteil zu folgender Annahme: "Nach drei Vorwahlen in den USA haben die Republikaner jetzt drei Gewinner: Mike Huckabee siegt in Iowa, John McCain in New Hampshire und Mitt Romney in Michigan." Es waren zu diesem Zeitpunkt aber schon vier Wahlen. Vergessen wurde hier die Wahl in Wyoming am 5. Januar, die Romney bereits für sich entscheiden konnte. Dabei hätte man es doch auf seiner eigenen Seite recherchieren können.

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